Gedankenlesen und Kopfkino spielen oder authentisch kommunizieren
Das eine raubt, das andere bringt Energie!
In meinen Coaching-Sitzungen oder NLP-Trainings höre ich häufiger Sätze wie:
„Wie soll ich es meinem Vorgesetzten sagen? Der hört mir nicht zu, der will nur, dass es gut läuft oder der will mich klein halten.“ Vice versa höre ich von Vorgesetzten Sätze wie:
„Mit dem Mitarbeiter offen und ehrlich reden? Das geht nicht, dann nimmt er mich nicht ernst, dann respektiert er mich nicht oder dann zeige ich Schwäche.“
Wenn ich dann frage, woran die Klienten oder Teilnehmer diese Behauptung festmachen, klärt sich schnell, dass es sich um nicht bestätigte Vermutungen handelt.
An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass es ein ganz normaler menschlicher Zug ist, Dinge erklären zu wollen oder Kausalitäten zu bilden („das ist, weil…“). Häufig hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Es beruhigt uns nur ungemein, Dinge erklären zu können. Mir geht es hier um die Vorzüge einer authentischen wertschätzenden Kommunikation, in Abgrenzung zu Vermutungen und unbewussten Unterstellungen.
Denn generell kann man sagen, dass Menschen, die zusammentreffen, den Wunsch haben, wertgeschätzt und respektiert zu werden. Doch sie wissen häufig nicht, wie sie sich aufeinander beziehen und die Kommunikation wertschätzend gestalten sollen.
Stattdessen läuft bei jedem das Kopfkino.
Was denkt der andere gerade?
Warum verhält er sich, wie er sich verhält?
Was will er eigentlich mit seinem Verhalten erreichen?
Wertschätzende Kommunikation heißt, das zu kommunizieren, was wirklich ist.
Was ich wahrgenommen, gehört und gefühlt habe. Das, was mich irritiert oder stört, auch zu benennen anstatt Mutmaßungen darüber anzustellen, was der andere wohl meinen könnte. Wie Albert Camus schon sagte: "Das echte Gespräch bedeutet, das eigene Haus zu verlassen und an die Tür des anderen zu klopfen".
Authentisch, ehrlich und wertschätzend. In meinen Coaching-Sitzungen übe ich in Rollenspielen das authentische, wertschätzende Gespräch. Und immer wieder zeigt sich, dass dort, wo das echte Gespräch stattfindet, auch die Lösung liegt.